Hyperhidrose kann auch durch andere Krankheiten ausgelöst werden

Übermässiges Schwitzen wird in zwei ursächliche Kategorien eingeteilt, in die primäre (fokale) Hyperhidrose und in die sekundäre Hyperhidrose.

Die primäre Krankheitsform

Die primäre (fokale) Hyperhidrose ist weder durch eine bestimmte gesundheitliche Konstellation verursacht, noch ist sie ein Symptom einer Krankheit oder eine Auswirkung oder Begleiterscheinung einer parallel erfolgten medizinischen Massnahme. Vielmehr ist das übermässige Schwitzen selber das Krankheitsbild. Dieser Hyperhidrose-Typus umfasst Schwitzen an ganz bestimmten Körperzonen, wobei die beiden Körperhälften symmetrisch davon betroffen sind. Die gängigen fokalen Körperbereiche sind dabei die Stellen unter den Achseln, die Handflächen, Fusssohlen sowie das Gesicht und der Kopf. Mit der primären Hyperhidrose und ihrer Behandlung werden wir uns auf dieser Webseite ausführlich beschäftigen.

Die sekundäre Hyperhidrose

Eine sekundäre Hyperhidrose ist hingegen dann zu diagnostizieren, wenn eine eindeutige „fremde“ Ursache für das übermässige Schwitzen ausgemacht werden kann. Der Behandlungsansatz bei dieser Form der Hyperhidrose wird darin bestehen, die Schweissproduktion dadurch einzudämmen, indem man die Ursachen der Krankheit, und nicht die Symptome zu bekämpfen versucht.

Schwitzen infolge eines gesundheitlichen Begleitumstandes

Starkes Schwitzen kann Folge einer fiebrigen Erkrankung sein, wobei das Schwitzen beim Abfiebern der Thermoregulation dient. Hier ist keineswegs von einer Hyperhidrose zu sprechen. Ebenso verhält es sich bei vermehrten Schwitzen bei körperlicher Anstrengung oder bei hoher Aussentemperatur.
Wird generell, auch ohne Vorliegen solcher Gründe vermehrt geschwitzt, so kann dieses hormonell bedingt sein. Vermehrt kann es bei Frauen in den Wechseljahren zu unkontrollierbaren Schweissausbrüchen kommen. Eine Hyperhidrose kann aber auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose), einer Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypopituitarismus) oder beim Wachstum adrenalinproduzierender Tumoren auftreten.
Ebenso kann eine sekundäre Hyperhidrose als Nebenwirkung von Arzneimitteln ausgelöst werden, z.B. nach Einnahme von Psychopharmaka, Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern, Parasympathomimetika, Kortikoiden, Beta-Blockern oder Salicylsäure. In diesem Falle kann man durch Absetzen bestimmter Medikamente auch die Hyperhidrose -Symptome eindämmen.

Schwitzen infolge einer anderen Krankheit

Sekundäre Hyperhidrose tritt auch als Begleiterscheinung eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) auf, oder bei chronischen Infekten, bei Krebserkrankung sowie auch bei Kreislaufstörungen (wie der orthostatischen Dysregulation). Ebenso bei neurologischen Erkrankungen wie der Schädigung des Sympathikus oder des Hypothalamus, die unter anderem auch die Sekretion der Schweissdrüsen steuern. Auch kann ein vermehrtes Schwitzen, zumal während des nächtlichen Schlafes, auf eine systemische Erkrankung hindeuten, also auf eine solche, die sich auf ein gesamtes Organsystem auswirkt, wie z.B. eine Bindegewebserkrankung (Kollagenose), eine Lymphknotenschwellung (die auch bösartig sein kann) oder Tuberkulose.

Übergewicht

Schliesslich ist eine sekundäre Hyperhidrose auch im Zusammenhang mit Übergewicht zu sehen. Nicht selten führt starkes Übergewicht zu kardiovaskulären Erkrankungen oder hormonellen Störungen, die ihrerseits die Ursache für vermehrtes Schwitzen sein können. Auch psychische Probleme sind mitunter Auslöser eine Hyperhidrose, wobei z.B. Stress die Ausschüttung von Adrenalin bewirkt, das zur vermehrten Schweissproduktion beiträgt. Andererseits können die Auswirkungen der Hyperhidrose, also das übermässige Schwitzen mit all seinen Begleiterscheinungen, selber zu psychosozialen Störungen führen.

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