Zwei seltene Formen im Zusammenhang mit dem Schwitzen

Auch wenn Chromhidrose und Anhidrose ungewöhnliche und auch seltene Ausprägungen im Zusammenhang mit Schwitzen sind, so wollen wir sie informationshalber hier doch kurz anreissen.

Cromhidrose

Ein ganz seltenes Phänomen, das in Zusammenhang mit Schwitzen auftritt, ist die Chromhidrose (von griechisch „Farbe“ und „Schweiss“), die Verfärbung des Schweisses von bläulich, rötlich, über grün, braun bis zu grau und schwarz. Am häufigsten sind dabei die apokrinen Schweissdrüsen betroffen, denn bei diesen werden neben Wasser vermehrt auch andere Inhaltstoffe ausgesondert, die bei diesem Syndrom die Einfärbung verursachen. Bei vorliegender Chromhidrose wird verfärbter Schweiss zumeist im Gesichtsbereich, in der Achselzone und an den Unterarmen beobachtet.

Die Ursachen einer Cromhidrose

Herbeigeführt werden die Verfärbungen des Schweisses durch die Ablagerung des Pigments Lipofuscin in den Schweissdrüsen. Je nach Konzentration bzw. je nach Oxidationsstadium dieses Lipofuscins entsteht die jeweilige farbliche Ausprägung. Dieses Pigment ist mit zunehmendem Alter häufiger anzutreffen, entsprechend ist eine Chromhidrose auch eher bei älteren Menschen vorzufinden. Sind die ekkrinen Schweissdrüsen betroffen, was noch seltener der Fall ist, so liegt die Ursache wahrscheinlich in der Aufnahme von Medikamenten oder wasserlöslicher Farbstoffe, die über die Schweissdrüsen ausgeschieden werden.

Pseudochromhidrose

Nicht verwechseln sollte man die Chromhidrose mit der sogenannten Pseudochromhidrose, bei der sich der normalerweise farblose, transparente Schweiss erst auf der Hautoberfläche nachträglich verfärbt. Dabei wird die Einfärbung wahrscheinlich durch verschiedene Substanzen verursacht, die auf der Haut miteinander reagieren. Eine weitere Sonderform des Schwitzens ist die Hämhidrose, wobei der rotgefärbte Schweiss durch eine Beimischung von Blut erfolgt, verursacht gegebenenfalls durch eine erhöhte Durchlässigkeit der Schweissdrüsenkanäle.

In der Regel führt Chromhidrose zu keinen erkennbaren Beschwerden, doch ist sie eine Abnormität, die bei Betroffenen zu einem Leidensdruck führen kann. Zur Behandlung kommen bestimmte Salben in Frage, oder (je nach Behandlungsregion) auch Botulinumtoxin.

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Anhidrose

Quasi das Gegenteil der Hyperhidrose ist eine verminderte Fähigkeit zur Schweisssekretion. Auch bei hoher Aussentemperatur oder bei starker körperlicher Anstrengung wird dann nur mässig geschwitzt. Bei abnorm verringerter Schweissaussonderung liegt eine Hypohidrose (vermindertes Schwitzen von griechisch hypo = unter, darunter) vor. Die maximal ausgeprägte Form davon, das Unvermögen zu schwitzen (also das vollständige Ausbleiben der Schweisssekretion) wird Anhidrose (oder Ross-Syndrom) genannt. Es handelt sich um eine fortschreitende Erscheinung, die einseitig am Rumpf auftritt und eine Störung des vegetativen Nervensystems ist.

Gefahr einer Nichtbehandlung

Hypohydrose und Anhidrose sind ernstzunehmende Erkrankungen und führen dazu, dass der thermoregulatorische Effekt des Schwitzens vermindert wird oder im Extremfall ganz unterbleibt, was eine Überhitzung des Körpers zur Folge haben kann. Weil die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt sind, müssen ständig Vorbeugemassnahmen getroffen werden, um den Körper vor den lebensbedrohlichen Auswirkungen einer zu starken Erhitzung zu schützen.